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Dendrochronologie als Datierungsmethode (griechisch: dendros = Baum und chronos = Zeit)
Das Prinzip
Die Dendrochronologie ist eine Methode, mit der bestimmt werden kann, in welcher Periode ein Baum gelebt hat und wann er schließlich gefällt wurde. Sie basiert auf der Auswertung des Jahrringmusters eines Holzes. In den gemäßigten Klimazonen bilden die Bäume jedes Jahr einen bestimmten Zuwachs, den im Querschnitt erkennbaren Ring, aus. Dessen Breite wechselt von Jahr zu Jahr und ist abhängig vom Zusammenwirken verschiedener innerer und äußerer Einflüsse wie z. B. Nährstoffzufuhr, Konkurrenz zu Nachbarbäumen, Beschädigungen, Schädlingsbefall u.ä. m.. Hauptfaktor ist jedoch die Witterung des jeweiligen Jahres. Die charakteristische Abfolge von schmalen Ringen (ungünstige Bedingungen) und dickeren (günstige Bedingungen) zeichnet so den Wachstumsverlauf des Baumes nach. Durch das Ausmessen der Jahrringbreiten im Labor erhält man Kurven, welche miteinander verglichen werden.
Für die Archäologie und Baugeschichtsforschung ist die Dendrochronologie von besonderer Bedeutung, weil sich historische Hölzer mit Hilfe dieser Methode exakt datieren lassen. Sobald Splintholz, die äußeren, heller gefärbten Zuwachsschichten eines Baumes, erhalten ist, kann der Fällungszeitraum bis auf wenige Jahre eingegrenzt werden. Die Waldkante, der definitiv letzte Jahrring, den der Baum vor der Fällung angelegt hat, datiert exakt das Jahr der Fällung. Während man heute beim Bau mit Motorsägen, -fräsen und -bohrern auch älteres, hart gewordenes Holz bequem bearbeiten kann, war das früher sehr viel schwieriger und deshalb nicht üblich. Bauholz wurde im Mittelalter grundsätzlich während der Vegetationsruhe geschlagen und frisch verarbeitet. Daher entsprechen die dendrochronologisch ermittelten Daten der Hölzer in der Regel auch dem Zeitpunkt ihrer Verwendung am Bau.
Ausführliche Informationen dazu gibt es bei der Uni Frankfurt Textquelle: Uni Frankfurt und Dr. Sibylle Bauer, Dendroarchäologin
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Die dendrochronologiesche Untersuchung kann man vom jeweiligen Labor durchführen lassen, was dann u.a. Anfahrtskosten mit sich bringt, oder selbst durchführen und einschicken. Kostet im letzteren Fall um die EUR 160.- . Notwendig für eine Untersuchung sind etwa 5 Bohrungen.
Einige Adressen dazu:
Hans Tisje´ Platanenweg 7 63263 Neu-Isenburg Tel. 06102/3274-19 (verantwortlich für die Untersuchung am Hauptstr. 34)
Jahrring Hofmann Waldhäuserstr.12 72622 Nürtingen Telefon:070/2255598
Dendrochronologisches Labor Leitung: Dr. Thorsten Westphal
Campus Westend, Poelzig-Bau Zimmer 6.518 069- 798 / 32122 (Durchwahl) 069- 798 / 32120 (Sekretariat) 069- 798 / 32121 (Fax) Email: t.westphal@em.uni-frankfurt.de
Postanschrift: Johann Wolfgang Goethe-Universität Dendrochronologisches Labor am Seminar für Vor- und Frühgeschichte Grüneburgplatz 1 D - 60323 Frankfurt am Main
Labor für Dendrochronologie und Dendroklimatologie Dr. Hanns Hubertus Leuschner Von Sieboldstr. 3a D-37075 Göttingen E-Mail: hleusch@gwdg.de Tel.: 0551 / 39 12153
Thüringen-Datierung Dendrochronologiesches Labor Axel Schneider Marienweg 20 98617 Meiningen Telefon 0 36 93/47 99 20 Fax 0 36 93/47 99 31 Mail schneider.mgn@t-onlinede Internet http://www.altmeiningen.de
Weitere Adressen bekommt man im Internet oder über die jeweiligen Handwerkskammern
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